Und Gott sprach zu der Schlange: "Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. "(1. Mose 3)

Die Angst vor Schlangen.

Sie ist älter als das schlechte Image der Schlange. In Studien hat man herausgefunden, dass 82 Prozent aller Menschen mit Abwehr auf Schlangen reagieren. Es ist eine Erfahrung aus Urzeiten. In einer Welt voller Reptilien, vieler giftiger auch, mussten die ersten Säugetiere das Überleben lernen. Dass eine Urangst vererbt werden kann, zeigen Experimente mit Primaten. Affen, die in Gefangenschaft geboren wurden und nie eine Schlange gesehen haben, reagieren genauso panisch auf deren Anblick wie Affen aus freier Wildbahn.
In den Bildern der Schöpfungsgeschichte des Pentateuch ist diese Angst im Wort gebannt. Jahwe, der die Schlange verflucht, weil sie Eva verführt hat. Machtvolle Bilder. Die Schlange, die verantwortlich ist für Sünde und Schuld. Wenn im Mittelalter der Satan dargestellt wurde, dann oft mit einer Schlange als Glied. Ein Sinnbild der Triebhaftigkeit, so deutet Sigmund Freud die Schlange Hunderte Jahre später. In anderen Kulturen gibt es erfreulichere Bilder für das Tier: Da steht sie für Weisheit, Harmonie, Unendlichkeit, für Heilkraft.